Published on March 15, 2024

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel wirken nicht, weil sie zum falschen Zeitpunkt oder mit dem falschen Partner eingenommen werden, was ihre Wirkung sabotiert.

  • Wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium konkurrieren um die gleichen Aufnahme-Kanäle und blockieren sich gegenseitig.
  • Hochdosierte Einzelvitamine können das Gleichgewicht anderer Nährstoffe stören und zu einem Mangel führen.

Empfehlung: Analysieren Sie Ihr aktuelles Regiment auf Antagonisten und planen Sie die Einnahme nach synergistischen Prinzipien, idealerweise basierend auf einem Blutbild.

Viele gesundheitsbewusste Menschen in Deutschland investieren monatlich beträchtliche Summen in Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, in der Hoffnung, ihr Wohlbefinden zu steigern und Versorgungslücken zu schließen. Doch trotz voller Medizinschränke bleibt die erhoffte Wirkung oft aus. Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Leistungstiefs persistieren. Man befolgt die gängigen Ratschläge – Eisen mit Vitamin C, fettlösliche Vitamine zur Mahlzeit – doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs der orthomolekularen Medizin. Das Problem liegt tiefer: in der unsichtbaren Welt der biochemischen Interaktionen.

Die landläufige Annahme, dass „viel hilft viel“ oder dass man Nährstoffe beliebig addieren kann, ist ein fundamentaler Trugschluss. Ihr Körper ist kein passiver Container, sondern ein hochkomplexes biochemisches System, eine Symphonie, in der jeder Nährstoff ein Instrument ist. Spielt ein Instrument zur falschen Zeit oder in der falschen Tonart, stört es das gesamte Orchester. Die eigentliche Ursache für mangelnde Wirksamkeit liegt nicht in der Qualität der einzelnen Präparate, sondern in ihrer falschen Kombination. Unsichtbare Antagonismen – Konkurrenzkämpfe um die Aufnahme im Darm oder um Transportproteine im Blut – können die Bioverfügbarkeit Ihrer teuren Supplements drastisch reduzieren oder gar vollständig zunichtemachen.

Doch wenn es Antagonisten gibt, gibt es auch Synergien. Statt sich gegenseitig zu sabotieren, können sich Mikronährstoffe potenzieren und ihre Wirkung vervielfachen. Der Schlüssel liegt nicht darin, *mehr* zu nehmen, sondern *intelligenter* zu kombinieren. Dieser Artikel durchbricht die oberflächlichen Empfehlungen und taucht tief in die orthomolekulare Wissenschaft ein. Wir werden die kritischsten Synergien und Antagonismen aufdecken, Ihnen einen praxiserprobten Zeitplan für Ihre Supplement-Einnahme an die Hand geben, die größten Sabotage-Kombinationen entlarven und Ihnen helfen, die strategische Entscheidung zwischen einem Multivitaminpräparat und gezielten Einzeldosen zu treffen.

Dieser Leitfaden bietet Ihnen einen tiefen Einblick in die komplexen Wechselwirkungen von Mikronährstoffen. Sie werden lernen, wie Sie Ihre Supplement-Strategie optimieren, um maximale Wirksamkeit zu erzielen.

Warum Vitamin D ohne K2 gefährlich und Eisen ohne Vitamin C nutzlos ist?

Die Kombination von Mikronährstoffen ist kein bloßes Addieren, sondern eine Frage gezielter Synergie. Zwei der bekanntesten Beispiele illustrieren perfekt das Prinzip von Nutzen und Risiko. Die Kombination von Eisen und Vitamin C ist ein Paradebeispiel für eine positive Synergie. Pflanzliches Eisen liegt meist in der schwer resorbierbaren dreiwertigen Form (Fe³⁺) vor. Vitamin C agiert hier als biochemischer Katalysator: Es wandelt Fe³⁺ in die deutlich besser bioverfügbare zweiwertige Form (Fe²⁺) um. Ohne diesen Partner würde ein Großteil des Eisens aus pflanzlichen Quellen den Körper ungenutzt wieder verlassen – die Einnahme wäre praktisch nutzlos, insbesondere für Vegetarier und Veganer.

Komplexer und in Deutschland intensiv diskutiert ist die Beziehung zwischen Vitamin D und Vitamin K2. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm ins Blut. Das ist zunächst positiv für die Knochen. Doch ohne einen regulierenden Partner kann dieses erhöhte Kalzium im Blut problematisch werden. Hier kommt Vitamin K2 ins Spiel: Es aktiviert Proteine (z.B. Osteocalcin), die das Kalzium aus dem Blut gezielt in die Knochen und Zähne transportieren. Ohne ausreichend K2 besteht das theoretische Risiko, dass sich Kalzium in den Arterien ablagert (Arterienverkalkung). Aus diesem Grund warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor einer unkontrollierten, hochdosierten Einnahme von Vitamin D. Das BfR empfiehlt für Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr als 25 µg Vitamin K2 pro Tagesdosis, was die Notwendigkeit einer ausbalancierten und nicht überdosierten Zufuhr unterstreicht.

Wie Sie Ihre 7 Supplements über den Tag verteilen für maximale Aufnahme?

Die Chronobiologie, die Lehre von den inneren Uhren des Körpers, spielt eine entscheidende Rolle für die optimale Aufnahme von Mikronährstoffen. Die Einnahme zur falschen Tageszeit kann selbst das teuerste Supplement wirkungslos machen. Der Schlüssel liegt darin, die Einnahme an die natürlichen Stoffwechselprozesse des Körpers anzupassen. Substanzen, die den Energiestoffwechsel ankurbeln, gehören in den Morgen, während regenerative Nährstoffe am besten am Abend aufgenommen werden.

Tagesablauf mit optimaler Supplement-Verteilung für deutsche Arbeitszeiten

Eine sportmedizinische Analyse bei deutschen Leistungssportlern zeigte dies eindrücklich. Eine 36-jährige Triathletin litt trotz Supplementierung an Infekten und Krämpfen. Die strategische Umstellung – B-Vitamine und Coenzym Q10 am Morgen für den Energiestoffwechsel, Magnesium am Abend für die Regeneration – führte innerhalb von 3-4 Wochen zu ersten Verbesserungen. Dieser Ansatz ist nicht nur für Profisportler relevant, sondern für jeden, der das Maximum aus seiner Supplementierung herausholen möchte. Die richtige zeitliche Planung ist ein entscheidender Hebel für die Bioverfügbarkeit.

Die folgende Tabelle bietet einen wissenschaftlich fundierten Plan, der auf den synergistischen Eigenschaften und den Bedürfnissen des Körpers im Tagesverlauf basiert. Fettlösliche Vitamine sollten immer mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden, um ihre Absorption zu gewährleisten.

Optimale Einnahmezeiten für Mikronährstoffe
Tageszeit Mikronährstoff Begründung
Morgens (7 Uhr) B-Vitamine, Coenzym Q10 B-Vitamine wirken synergistisch für Energiestoffwechsel
Mittags (13 Uhr) Vitamin D3+K2, Vitamin E Fettlösliche Vitamine mit Hauptmahlzeit für optimale Aufnahme
Abends (19 Uhr) Magnesium, Zink Unterstützung von Regeneration und Schlaf

Welche 6 Supplement-Kombinationen sabotieren sich gegenseitig?

Während Synergien die Wirkung von Nährstoffen potenzieren, führen antagonistische Kombinationen zu einer regelrechten Sabotage im Körper. Der häufigste Mechanismus ist die Aufnahmekonkurrenz: Verschiedene Mineralstoffe nutzen dieselben Transportsysteme im Darm. Werden sie gleichzeitig in hohen Dosen eingenommen, entsteht ein “Stau”, und ein Teil wird ungenutzt ausgeschieden. Eine deutschlandweite Befragung des BfR zeigt, dass dieses Risiko real ist: 20% der Supplement-Nutzer nehmen zwei Produkte gleichzeitig, 7% sogar drei, was die Wahrscheinlichkeit unbeabsichtigter Überdosierungen und Interaktionen erhöht.

Hier sind die sechs häufigsten Sabotage-Paare, die Sie unbedingt vermeiden sollten:

  • Eisen & Kalzium: Kalzium, z.B. aus Milchprodukten oder Supplements, kann die Eisenaufnahme um bis zu 50% blockieren. Halten Sie mindestens 2 Stunden Abstand.
  • Zink & Kupfer: Bei langfristiger, hochdosierter Zinkeinnahme (über 50 mg/Tag) wird die Kupferaufnahme gehemmt, was zu einem Kupfermangel führen kann.
  • Magnesium & hohe Dosen Zink: Zink in Dosen über 140 mg kann die Aufnahme von Magnesium beeinträchtigen.
  • Vitamin E & Vitamin K: Hohe Dosen Vitamin E können die Blutgerinnung beeinflussen und die Funktion von Vitamin K stören.
  • Kaffee/Tee & Eisen/Zink: Die enthaltenen Tannine und Polyphenole binden Mineralstoffe im Darm und verhindern deren Aufnahme. Genießen Sie Ihren Kaffee oder schwarzen Tee mit Abstand zu mineralstoffreichen Mahlzeiten oder Supplements.
  • Ballaststoffe & Mineralstoffe: Obwohl gesund, können große Mengen an Ballaststoffen (z.B. aus Kleie) die Aufnahme von Zink, Eisen und Kalzium reduzieren, wenn sie gleichzeitig eingenommen werden.

Eine besonders kritische Wechselwirkung betrifft Medikamente, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt:

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K sind nicht für Menschen geeignet, welche Gerinnungshemmer aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine) einnehmen. Vitamin K fördert die Blutgerinnung, während Vitamin-K-Antagonisten diese hemmen. Eine ‘Überdosierung’ mit Vitamin K kann die Wirkung der Gerinnungshemmer aufheben.

– Bundesinstitut für Risikobewertung, T-Online Gesundheitsratgeber

Die 5 hochdosierten Einzelvitamine, die andere Nährstoffe aus dem Gleichgewicht werfen

Das orthomolekulare Prinzip besagt, dass nicht nur ein Mangel, sondern auch ein exzessiver Überschuss eines einzelnen Nährstoffs die fragile Nährstoffbilanz des Körpers stören kann. Die Einnahme hochdosierter Einzelvitamine ohne ärztliche Aufsicht und ohne Berücksichtigung der Cofaktoren kann bestehende Gleichgewichte kippen und paradoxerweise zu Mängeln an anderer Stelle führen. Der Körper strebt stets nach Homöostase, und eine künstliche Überflutung mit einer Substanz zwingt ihn zu kompensatorischen Maßnahmen, die oft den Pool anderer wichtiger Nährstoffe aufbrauchen.

Folgende fünf Vitamine und Mineralien sind bei hochdosierter Einzelgabe besonders kritisch zu betrachten:

  1. Zink: Wie bereits erwähnt, führt eine langfristige hohe Zinkzufuhr zu einem kompetitiven Antagonismus mit Kupfer. Ein Kupfermangel kann wiederum zu Blutarmut und neurologischen Störungen führen.
  2. Vitamin D: Die unkontrollierte Einnahme extrem hoher Dosen kann den Kalziumspiegel im Blut gefährlich erhöhen (Hyperkalzämie) und die Nieren belasten, insbesondere wenn die Cofaktoren K2 und Magnesium fehlen. Eine neue BfR-Stellungnahme warnt explizit vor Bolusgaben, da starke Schwankungen der Vitamin-K-Zufuhr für Personen unter Antikoagulationstherapie ein hohes Risiko bedeuten.
  3. Eisen: Eine Supplementierung ohne nachgewiesenen Mangel ist gefährlich. Überschüssiges Eisen ist pro-oxidativ, fördert also Zellschäden, und kann die Aufnahme von Zink hemmen.
  4. Mangan: Bei übermäßiger Zufuhr konkurriert Mangan mit Eisen um die Aufnahme und kann einen Eisenmangel verschlimmern.
  5. Vitamin B6: Obwohl wasserlöslich, kann eine dauerhafte Einnahme von sehr hohen Dosen Vitamin B6 (Pyridoxin) zu Nervenschäden (Neuropathie) führen.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer bedachten, ausbalancierten Supplementierung. Eine isolierte Hochdosis-Therapie sollte immer das Ergebnis einer fundierten Diagnostik und ärztlichen Begleitung sein, um die biochemische Harmonie im Körper nicht zu gefährden.

Multivitamin oder gezielte Einzeldosierung: was nach Ihrem Blutbild sinnvoller ist?

Die Frage, ob ein Multivitaminpräparat oder die gezielte Einnahme einzelner Nährstoffe besser ist, spaltet die Expertenwelt. Die Antwort ist jedoch nicht pauschal, sondern hängt von der individuellen Situation und dem Ziel ab. Ein hochwertiges Multivitaminpräparat kann als eine Art “Grundversicherung” dienen, um die tägliche Basisversorgung zu sichern und leichte Lücken zu füllen. Für den Durchschnittsmenschen ohne spezifische Beschwerden oder bekannte Mängel kann dies eine sinnvolle und einfache Strategie sein.

Der entscheidende Nachteil von Multivitaminen liegt jedoch in ihrer standardisierten “Gießkannen”-Zusammensetzung. Sie können individuelle Bedürfnisse, die durch Genetik, Lebensstil, Ernährung oder Krankheiten entstehen, nicht adressieren. Laut aktuellen Ernährungsberichten sind nur etwa 50% der Bevölkerung in Deutschland ausreichend mit Vitamin D versorgt. Ein Standard-Multivitamin enthält oft nicht die Dosis, die nötig wäre, um einen manifesten Mangel zu beheben. Hier kommt die gezielte Einzeldosierung ins Spiel. Sie ist das Präzisionsinstrument der orthomolekularen Medizin. Basierend auf einem detaillierten Blutbild, das den Ist-Zustand Ihrer Nährstofflevel schwarz auf weiß zeigt, können spezifische Mängel mit therapeutischen Dosen gezielt und zeitlich begrenzt ausgeglichen werden. This prevents both under- and over-supplementation and addresses the root cause of symptoms far more effectively. Der Experte kann so eine maßgeschneiderte Strategie entwickeln, die auch komplexe Synergien und Antagonismen berücksichtigt.

Ihr Aktionsplan zur Supplement-Analyse

  1. Bestandsaufnahme: Listen Sie alle Nahrungsergänzungsmittel auf, die Sie aktuell einnehmen, inklusive der exakten Dosierung jedes Inhaltsstoffs (z.B. aus Kombipräparaten).
  2. Antagonisten-Check: Vergleichen Sie Ihre Liste mit den bekannten Sabotage-Paaren (z.B. Kalzium gleichzeitig mit Eisen? Hohe Dosis Zink?). Markieren Sie alle potenziellen Konflikte.
  3. Timing-Audit: Überprüfen Sie den Einnahmezeitpunkt. Nehmen Sie anregende Stoffe (B-Vitamine) morgens und regenerative Stoffe (Magnesium) abends ein?
  4. Blutbild-Analyse: Vereinbaren Sie einen Termin bei einem Arzt oder Heilpraktiker für eine umfassende Mikronährstoffanalyse im Blut. Dies ist die einzige valide Grundlage für eine gezielte Therapie.
  5. Strategie-Anpassung: Passen Sie basierend auf den Ergebnissen und der professionellen Beratung Ihren Einnahmeplan an. Ersetzen Sie pauschale Gaben durch gezielte, bedarfsgerechte Dosierungen.
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Welche 7 Nährstoffe braucht Ihr Immunsystem täglich für volle Funktion?

Ein funktionsfähiges Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus Zellen, Botenstoffen und Barrieren, das für seine tägliche Arbeit auf eine konstante Zufuhr spezifischer Mikronährstoffe angewiesen ist. Ein Mangel an auch nur einem dieser Schlüsselspieler kann die gesamte Abwehrleistung beeinträchtigen. Insbesondere in Deutschland, wo laut Ernährungsberichten ein Drittel der Männer und Frauen zu wenig Zink aufnehmen, ist eine bewusste Versorgung entscheidend. Diese sieben Nährstoffe bilden das Fundament einer robusten Immunabwehr.

Sie agieren nicht isoliert, sondern in einem fein abgestimmten synergistischen Konzert. Ihre kombinierte Anwesenheit ist für eine optimale Funktion unerlässlich.

  • Vitamin C: Das wohl bekannteste Immunvitamin. Es ist ein starkes Antioxidans und für die Funktion von Phagozyten (Fresszellen) unerlässlich. Eine Schlüsselfunktion ist das Recycling von verbrauchtem Vitamin E, wodurch dessen antioxidative Kapazität wiederhergestellt wird.
  • Vitamin D: Oft als “Sonnenvitamin” bezeichnet, ist es ein entscheidender Modulator der Immunantwort. Ein Mangel wird mit erhöhter Infektanfälligkeit in Verbindung gebracht. Der Bedarf kann in den Wintermonaten in Deutschland kaum über die Nahrung oder Sonne gedeckt werden.
  • Zink: Dieses Spurenelement ist an der Entwicklung und Funktion von Immunzellen wie T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen direkt beteiligt. Ein Mangel schwächt die Abwehr erheblich.
  • Selen: Selen ist ein Cofaktor für wichtige antioxidative Enzyme wie die Glutathionperoxidase und unterstützt die Wirkung von Zink. Es hilft, oxidativen Stress während einer Immunreaktion zu kontrollieren.
  • Vitamin E: Als fettlösliches Antioxidans schützt es die Zellmembranen der Immunzellen vor Schäden durch freie Radikale.
  • Vitamin A: Essentiell für die Integrität der Schleimhautbarrieren in Atemwegen und Darm, die unsere erste physikalische Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger darstellen.
  • Quercetin: Obwohl kein klassisches Vitamin, wirkt dieser Pflanzenstoff als “Zink-Ionophor”. Das bedeutet, er hilft, Zink direkt in die Zellen zu transportieren, wo es seine antivirale Wirkung entfalten kann. Quercetin findet sich reichlich in Zwiebeln und Äpfeln.

Welche 5 Vitamine und Mineralien unterstützen Ihre DNA-Reparatur direkt?

Jeden Tag ist unsere DNA tausenden von Schäden durch Umweltfaktoren, Stoffwechselprozesse und Toxine ausgesetzt. Ein effizientes Reparatursystem ist entscheidend, um die genetische Integrität zu wahren und Alterungsprozesse zu verlangsamen. Die Fähigkeit des Körpers, diese Schäden zu reparieren, hängt direkt von der Verfügbarkeit spezifischer Mikronährstoffe ab, die als Cofaktoren für die Reparaturenzyme dienen. Ohne diese “Werkzeuge” kann der Reparaturprozess ins Stocken geraten.

Fünf Nährstoffe spielen eine besonders zentrale Rolle in diesem fundamentalen zellulären Wartungsprogramm:

  • Folat (Vitamin B9) und Vitamin B12: Diese beiden B-Vitamine sind die zentralen “Zahnräder” im Methylierungszyklus. Dieser Prozess ist nicht nur für die DNA-Synthese (also den Bau neuer DNA), sondern auch für die Reparatur von DNA-Strangbrüchen und die epigenetische Regulation unerlässlich. Bei Personen mit einer MTHFR-Genmutation, die in Europa weit verbreitet ist, ist die Umwandlung von synthetischer Folsäure in die aktive Form gestört. Für sie ist die Einnahme von bioaktivem 5-MTHF-Folat entscheidend.
  • Zink: Dieses Spurenelement ist nicht nur für das Immunsystem wichtig. Es ist ein struktureller Bestandteil von über 300 Enzymen, darunter viele, die direkt an der Erkennung und Reparatur von DNA-Schäden beteiligt sind, wie zum Beispiel die p53-Proteinfamilie.
  • Niacin (Vitamin B3): Es ist die Vorstufe von NAD+ (Nicotinamidadenindinukleotid), einem Molekül, das als übergeordneter Regulator der zellulären Energie und DNA-Reparatur gilt. NAD+ wird von den PARP-Enzymen verbraucht, den “Ersthelfern” bei DNA-Schäden. Ein ausreichender NAD+-Spiegel ist daher fundamental für eine schnelle Reparatur.
  • Magnesium: Magnesium ist an praktisch jedem Schritt der DNA-Verarbeitung beteiligt. Es stabilisiert die DNA-Doppelhelix und ist ein notwendiger Cofaktor für die Enzyme, die die DNA kopieren und reparieren.

Diese Nährstoffe bilden das Fundament für die Aufrechterhaltung unserer genetischen Blaupause und unterstreichen die tiefe Verbindung zwischen Ernährung und zellulärer Gesundheit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schlüssel zur Wirksamkeit liegt in der Synergie und dem richtigen Timing, nicht allein in der Dosierung.
  • Unsichtbare Antagonismen (z.B. Kalzium vs. Eisen) können die Aufnahme wertvoller Nährstoffe blockieren und Ihre Investition zunichtemachen.
  • Ein Blutbild ist der Goldstandard, um von einer pauschalen Versorgung zu einer präzisen, bedarfsgerechten Supplementierung überzugehen.

Wie Sie mit der Regenbogen-Methode täglich 25 verschiedene Antioxidantien essen

Während eine gezielte Supplementierung Mängel ausgleichen kann, bleibt eine vielfältige, nährstoffreiche Ernährung das unerschütterliche Fundament der Gesundheit. Die “Regenbogen-Methode” ist ein einfacher, aber genialer Ansatz, um sicherzustellen, dass Sie ein breites Spektrum an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen aufnehmen. Jede Farbe in Obst und Gemüse repräsentiert unterschiedliche bioaktive Verbindungen mit einzigartigen gesundheitlichen Vorteilen. Anstatt sich auf wenige “Superfoods” zu konzentrieren, zielt die Methode darauf ab, über den Tag verteilt aus jeder Farbgruppe zu essen und so die Kraft der pflanzlichen Vielfalt zu nutzen.

Frische deutsche Gemüseauswahl in Regenbogenfarben arrangiert

Diese Strategie stellt sicher, dass Ihr Körper nicht nur mit Vitaminen und Mineralien, sondern auch mit Tausenden von synergistisch wirkenden Pflanzenstoffen wie Polyphenolen, Carotinoiden und Flavonoiden versorgt wird. Die folgende Tabelle dient als praktische Einkaufsliste für deutsche Supermärkte und Wochenmärkte, um den Regenbogen einfach auf Ihren Teller zu bringen.

Regenbogen-Einkaufsliste für deutsche Supermärkte
Farbe Deutsche Lebensmittel Hauptantioxidantien
Rot Rote Bete, Radieschen, Tomaten Betanin, Lycopin
Orange Karotten, Sanddorn, Kürbis Beta-Carotin, Vitamin C
Grün Grünkohl, Petersilie, Feldsalat Chlorophyll, Folsäure, Vitamin K
Blau/Lila Rotkohl, Heidelbeeren, Holunderbeeren Anthocyane, Resveratrol
Weiß Knoblauch, Zwiebeln, Lauch Allicin, Quercetin

Auch die Zubereitung spielt eine Rolle. Wie die Ernährungsexperten von Liebscher & Bracht betonen, kann die richtige Technik die Nährstoffaufnahme maximieren:

Kurze Garzeiten erhalten mehr Mikronährstoffe als langes Kochen. Schneiden und Zerkleinern von Kreuzblütlern und Zwiebelgewächsen spaltet wichtige Mikronährstoffe auf und erleichtert dadurch die Aufnahme.

– Liebscher & Bracht, Ernährungsratgeber Mikronährstoffe

Indem Sie täglich bewusst Farben kombinieren, orchestrieren Sie eine Symphonie aus Antioxidantien, die weit über das hinausgeht, was ein einzelnes Supplement je leisten könnte. Es ist die intelligenteste und natürlichste Form der Nährstoff-Synergie.

Beginnen Sie noch heute damit, Ihren Speiseplan nach der Regenbogen-Methode zu gestalten, um die volle Kraft der Natur zu nutzen.

Häufig gestellte Fragen zu Mikronährstoff-Kombinationen

Gibt es eine offizielle Empfehlung, Vitamin D mit K2 zu kombinieren?

Nein, es gibt keine offizielle Empfehlung von führenden deutschen Institutionen, Vitamin D routinemäßig mit Vitamin K zu kombinieren. Die aktuelle Osteoporose-Leitlinie (Stand: 06.09.2023) stellt sogar klar: “Vitamin K2 soll nicht zur spezifischen Therapie der Osteoporose verwendet werden”.

Ist die kombinierte Wirkung auf die Knochengesundheit wissenschaftlich belegt?

Die Behauptung, dass sich die kombinierte Einnahme von Vitamin D und K2 besser auf die Knochengesundheit auswirkt, ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Die theoretischen Überlegungen aus Zellstudien reichen laut Experten nicht aus, um eine allgemeine Empfehlung für die Bevölkerung abzuleiten.

Was sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zur Kombination?

Das BfR ist zurückhaltend und kommt zu dem Schluss: “Inwieweit sich die Interaktion dieser beiden Vitamine positiv auf die Gesundheit auswirkt, ist derzeit unklar; für eine zuverlässige Risikobewertung liegen nicht genügend Daten vor”. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, von unkontrollierten Hochdosis-Kombinationen abzusehen.

Written by Dr. Thomas Wagner, Dr. Thomas Wagner ist Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Präventivmedizin und Anti-Aging seit 15 Jahren. Er leitet eine spezialisierte Praxis für Longevity-Medizin in Hamburg und ist zertifiziert in funktioneller Medizin nach dem Institute for Functional Medicine (IFM). Seine Expertise umfasst zelluläre Alterungsprozesse, Autophagie-Stimulation und personalisierte Langlebigkeits-Strategien.