Published on March 15, 2024

Die wahre Kraft der Regenbogen-Methode liegt nicht nur in der Vielfalt der Farben, sondern in der gezielten Synergie heimischer deutscher Lebensmittel, die teuren Importprodukten und isolierten Vitaminpillen überlegen ist.

  • Heimische Kraftpakete wie Grünkohl oder tiefgekühlte Heidelbeeren bieten oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis für Antioxidantien als exotische Superfoods.
  • Hochdosierte, isolierte Vitaminpräparate können das empfindliche Gleichgewicht im Körper stören und sogar schädlich wirken (das Antioxidantien-Paradox).

Empfehlung: Konzentrieren Sie sich auf die richtige Zubereitung und clevere Kombination von Lebensmitteln, um die Aufnahme von Nährstoffen um ein Vielfaches zu erhöhen und ein schlagkräftiges „Antioxidantien-Team“ zu bilden.

Fühlen Sie sich auch manchmal von der Flut an Gesundheitsratschlägen erschlagen? Essen Sie mehr Grün, mehr Rot, jagen Sie dem neuesten Superfood aus einem fernen Land hinterher. Die Regenbogen-Methode, also der Verzehr von möglichst vielen bunten Obst- und Gemüsesorten, ist ein bekannter Tipp. Doch oft bleibt es bei diesem oberflächlichen Ratschlag. Man kauft teure Goji-Beeren oder Acai-Pulver und hofft, damit das Richtige für seine Zellen zu tun, während der heimische Grünkohl im Supermarkt übersehen wird.

Dieser Ansatz greift jedoch zu kurz. Er ignoriert die entscheidende Tatsache, dass Antioxidantien am besten in einem Team funktionieren. Wie bei einer Fußballmannschaft kann ein einzelner Star-Stürmer (wie hochdosiertes Vitamin C) allein wenig ausrichten. Er braucht ein komplettes Team aus Verteidigern, Mittelfeldspielern und Torwarten – also andere Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe –, um effektiv zu sein und sich regenerieren zu können. Die wahre Kunst liegt nicht darin, einzelne Superstars zu konsumieren, sondern ein unschlagbares Antioxidantien-Team zusammenzustellen.

Was wäre, wenn der Schlüssel zu einem effektiven Zellschutz nicht in teuren, importierten Pulvern liegt, sondern direkt vor unserer Haustür wächst – auf deutschen Feldern und in unseren Gärten? Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die Regenbogen-Methode auf ein neues Level heben. Wir werden die wissenschaftlichen Grundlagen von oxidativem Stress entmystifizieren und Ihnen eine präzise, auf den deutschen Markt und heimische Lebensmittel zugeschnittene Strategie an die Hand geben. Sie lernen, wie Sie durch kluge Auswahl, richtige Zubereitung und gezielte Kombinationen die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen maximieren und so Ihrem Körper jeden Tag den bestmöglichen Schutz bieten – und das oft günstiger und wirksamer als mit jeder Pille.

In den folgenden Abschnitten finden Sie einen detaillierten Fahrplan, um Ihren Körper mit einem breiten Spektrum an schützenden Phytonährstoffen zu versorgen. Entdecken Sie die verborgenen Kräfte in altbekannten Lebensmitteln und lernen Sie, wie Sie diese optimal für Ihre Gesundheit nutzen.

Warum freie Radikale Sie altern lassen und wie Antioxidantien sie neutralisieren?

Stellen Sie sich vor, Ihre Körperzellen sind wie glänzendes Metall. Jeden Tag sind sie aggressiven Einflüssen ausgesetzt: UV-Strahlung, Stress, schlechte Ernährung und Umweltgifte. Diese Angreifer produzieren instabile Moleküle, sogenannte freie Radikale. Wie Sauerstoff und Feuchtigkeit, die Metall rosten lassen, greifen diese Radikale Ihre Zellen an. Dieser Prozess wird als oxidativer Stress bezeichnet und ist ein Hauptgrund für die Zellalterung und die Entstehung vieler chronischer Krankheiten. Studien zeigen, dass allein Umweltgifte und Feinstaub den oxidativen Stress um bis zu 50% erhöhen können.

Makroaufnahme einer halbierten Zitrusfrucht neben oxidiertem Metall als Metapher für Zellschutz

Hier kommen die Antioxidantien ins Spiel. Sie sind der „Rostschutz“ für Ihre Zellen. Diese schützenden Verbindungen, die wir hauptsächlich über pflanzliche Nahrung aufnehmen, können freie Radikale neutralisieren, bevor sie Schaden anrichten. Sie spenden den aggressiven Molekülen freiwillig ein Elektron und machen sie so unschädlich. Unser Körper produziert auch eigene Antioxidantien, allen voran das Glutathion. Es ist der „Meister-Antioxidans“, weil es verbrauchte Antioxidantien wie Vitamin C und E wieder „aufladen“ kann. Doch gerade in Deutschland verbreitete Gewohnheiten wie die regelmäßige Einnahme von Paracetamol oder abendlicher Alkoholkonsum können die körpereigene Glutathion-Produktion empfindlich stören und unsere Abwehr schwächen.

Ein starkes Abwehrsystem basiert also sowohl auf der Zufuhr von außen durch eine bunte Ernährung als auch auf der Unterstützung der körpereigenen Schutzmechanismen. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu schaffen, bei dem die antioxidative Abwehr die Angriffe der freien Radikale konstant in Schach halten kann.

Wie Sie mit 5 Farben täglich alle wichtigen Antioxidantien-Klassen abdecken?

Die Farben von Obst und Gemüse sind mehr als nur eine Laune der Natur. Sie sind der sichtbare Ausdruck verschiedener Klassen von Phytonährstoffen, von denen jede eine einzigartige Schutzfunktion im Körper erfüllt. Anstatt wahllos „bunt“ zu essen, können Sie gezielt fünf Farbgruppen ansteuern, um sicherzustellen, dass Ihr Körper ein breites Spektrum an schützenden Antioxidantien erhält. Jede Farbe repräsentiert eine andere Gruppe von „Spezialisten“ in Ihrem Antioxidantien-Team.

  • Rot (Lycopin & Anthocyane): Gefunden in Tomaten, Erdbeeren, Radieschen und roter Paprika. Diese Stoffe sind bekannt für ihre positive Wirkung auf Herz und Gefäße und ihre Fähigkeit, bestimmte Arten von freien Radikalen zu neutralisieren.
  • Orange/Gelb (Carotinoide & Beta-Carotin): Karotten, Kürbis, Süßkartoffeln und gelbe Paprika leuchten in diesen Farben. Der Körper wandelt Beta-Carotin in Vitamin A um, das für die Sehkraft, die Haut und das Immunsystem essenziell ist.
  • Grün (Chlorophyll, Lutein & Sulforaphan): Grünkohl, Spinat, Brokkoli und Kräuter sind die Stars dieser Gruppe. Sie unterstützen die Entgiftungsprozesse des Körpers und schützen die Augen vor Schäden durch blaues Licht.
  • Blau/Violett (Anthocyane): Heidelbeeren, Rotkohl, Auberginen und dunkle Weintrauben verdanken ihre intensive Farbe diesen starken Antioxidantien. Sie gelten als besonders schützend für das Gehirn und die kognitive Funktion. Tatsächlich ist Rotkohl eines der besten heimischen Superfoods und bietet laut Analysen von Reset Yourself ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bei Antioxidantien.
  • Weiß/Braun (Allicin & Quercetin): Zwiebeln, Knoblauch, Spargel und Schwarzwurzeln gehören in diese oft übersehene Kategorie. Sie wirken entzündungshemmend und unterstützen die Herzgesundheit.

Ein saisonaler Ansatz hilft, diese Vielfalt einfach und kostengünstig in den Alltag zu integrieren. Im Winter dominieren beispielsweise Grünkohl (grün), Rote Bete (rot) und Schwarzwurzel (weiß), während der Sommer mit Erdbeeren (rot), Heidelbeeren (blau) und gelben Zucchini (gelb) lockt. So stellen Sie sicher, dass Ihr Antioxidantien-Team das ganze Jahr über optimal aufgestellt ist.

Acai oder Heidelbeeren: welches hat mehr Antioxidantien pro Euro?

In der Welt der Superfoods herrscht ein reges Marketing-Treiben. Exotische Namen wie Acai, Goji oder Moringa versprechen maximale Gesundheit – oft zu maximalen Preisen. Doch sind diese importierten Kraftpakete unseren heimischen Früchten wirklich überlegen? Ein genauerer Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis von Antioxidantien liefert eine überraschende Antwort. Es geht nicht nur darum, welches Lebensmittel den absolut höchsten Gehalt hat, sondern darum, wie viele schützende Stoffe Sie tatsächlich für Ihr Geld bekommen.

Heimische Superfoods in Holzschalen auf deutschem Wochenmarkt arrangiert

Die heimische Heidelbeere, besonders in tiefgekühlter Form außerhalb der Saison, entpuppt sich hier als wahrer Champion. Sie ist nicht nur reich an schützenden Anthocyanen, sondern auch ganzjährig zu einem Bruchteil des Preises von Acai-Pulver erhältlich. Der Vergleich zeigt, dass man für einen Euro oft ein Vielfaches an Antioxidantien aus heimischen Quellen erhält. Dieser pragmatische Ansatz schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch nachhaltiger. Wie eine Analyse der Antioxidantien-Gehalte pro Euro zeigt, sind heimische Optionen oft die klügere Wahl.

Antioxidantien-Gehalt pro Euro: Exotische vs. heimische Superfoods
Lebensmittel Antioxidantien-Gehalt (mg/100g) Durchschnittspreis/100g Antioxidantien pro Euro
Heidelbeeren (tiefgekühlt) 387-487 0,30€ 1290-1623 mg/€
Süßkirschen (saisonal) 122 0,50€ 244 mg/€
Acai-Pulver (Import) Hoch (nicht spezifiziert) 8-12€ Deutlich niedriger
Goji-Beeren (getrocknet) Mittel 3-5€ Mittlerer Bereich

Zudem spielt die Qualität und Frische eine entscheidende Rolle, wie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung betont. Lange Transportwege und Lagerzeiten können den Nährstoffgehalt von Importware reduzieren. Eine frisch geerntete, saisonale Beere aus der Region ist oft potenter als ein weit gereistes Pendant. So unterstreicht die DGE:

Eine ‘Bioland’- oder ‘Demeter’-Heidelbeere aus Deutschland kann einen höheren Antioxidantiengehalt aufweisen als konventionelle Importware.

– Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Qualitätsunterschiede bei Bio-Siegeln

Warum hochdosierte Vitamin-C- und E-Pillen Ihnen schaden können: das Antioxidantien-Paradox?

„Viel hilft viel“ – diese Annahme ist bei Antioxidantien ein gefährlicher Trugschluss. Der Markt ist überschwemmt mit hochdosierten Vitamin-C- und E-Kapseln, die einen umfassenden Zellschutz versprechen. Die Forschung zeigt jedoch ein anderes Bild: Die isolierte und übermäßige Zufuhr einzelner Antioxidantien kann das empfindliche Gleichgewicht im Körper stören und sogar das Gegenteil bewirken – sie können selbst zu Pro-Oxidantien werden und oxidativen Stress fördern. Dies wird als das Antioxidantien-Paradox bezeichnet.

Ein Antioxidans, das ein freies Radikal neutralisiert hat, wird selbst zu einem schwach reaktiven Radikal. In einem natürlichen Lebensmittelverbund, unserem „Antioxidantien-Team“, wird es sofort von einem anderen Teammitglied regeneriert und ist wieder einsatzbereit. Isoliertes, hochdosiertes Vitamin C hat jedoch keine „Mitspieler“. Es kann im Körper verweilen und selbst Schaden anrichten. Aus diesem Grund empfiehlt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Nahrungsergänzungsmitteln eine Höchstmenge von maximal 250 mg Vitamin C pro Tag – eine Menge, die weit unter der Dosierung vieler kommerzieller Produkte liegt.

Der Präsident des BfR, Dr. Andreas Hensel, verdeutlicht dieses Prinzip mit einer treffenden Metapher aus dem Fußball, die die Wichtigkeit der Teamarbeit unterstreicht:

Vitamin C (der ‘Stürmer’) ist nur im Verbund mit ‘Mitspielern’ (andere Vitamine, Flavonoide aus der Nahrung) effektiv und kann sich regenerieren.

– Dr. Andreas Hensel, BfR-Präsident, BfR Pressemitteilung 2023

Die sicherste und effektivste Quelle für Antioxidantien bleibt eine abwechslungsreiche Ernährung. Ein Apfel enthält zwar nur wenig Vitamin C, dafür aber Hunderte anderer sekundärer Pflanzenstoffe, die in Synergie wirken. Diese natürliche Komplexität kann keine Pille der Welt nachbilden. Der Fokus sollte daher immer auf vollwertigen Lebensmitteln liegen, nicht auf isolierten Substanzen.

Wie Sie durch richtige Zubereitung 3x mehr Antioxidantien aus Gemüse aufnehmen?

Sie haben den perfekten, farbenfrohen Einkaufswagen voller heimischer Kraftpakete – doch die Mission ist erst zur Hälfte erfüllt. Die Art der Zubereitung entscheidet maßgeblich darüber, wie viele der wertvollen Antioxidantien tatsächlich in Ihrem Körper ankommen. Falsche Methoden können die Nährstoffe zerstören, während die richtigen sie für den Körper erst richtig verfügbar machen. Diese sogenannten Bioverfügbarkeits-Booster sind einfache Tricks, um die Wirkung Ihrer Lebensmittel zu vervielfachen.

Ein klassisches Beispiel ist das Lycopin in Tomaten, ein starkes Antioxidans der roten Farbgruppe. Rohe Tomaten sind gesund, doch durch das Kochen, insbesondere in Kombination mit etwas gutem Olivenöl, wird die Zellstruktur aufgebrochen und die Bioverfügbarkeit des Lycopins massiv erhöht. Die mediterrane Tomatensauce ist also aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ein Geniestreich.

Fallbeispiel: Der Tomaten-Effekt – Gekocht vs. Roh

Die mhplus Krankenkasse erklärt, dass besonders reife, dunkelrote Tomaten reich an Lycopin sind. Durch das Kochen mit Olivenöl wird die Bioverfügbarkeit dieses starken Antioxidans deutlich erhöht. Dies ist ein klares Plädoyer für die mediterrane Küche mit langsam gekochten Tomatensaucen, die weit mehr schützendes Lycopin liefern als ein roher Tomatensalat.

Ähnliche Effekte lassen sich bei vielen Gemüsesorten beobachten. Wasserlösliche Antioxidantien, wie sie in Roter Bete vorkommen, gehen beim Kochen im Wasser verloren. Schonendes Dämpfen erhält sie hingegen. Bei Brokkoli oder Knoblauch werden wichtige Enzyme erst durch das Zerschneiden der Zellwände aktiviert. Gibt man ihnen kurz Zeit zu „atmen“, bevor man sie erhitzt, maximiert man die Bildung wertvoller Stoffe wie Sulforaphan oder Allicin.

Ihr Aktionsplan: Antioxidantien-Aufnahme maximieren

  1. Tomaten richtig nutzen: Kochen Sie Tomaten immer mit etwas hochwertigem Fett wie Olivenöl, um die Aufnahme des wertvollen Lycopins zu maximieren.
  2. Knoblauch & Zwiebeln atmen lassen: Schneiden oder hacken Sie Knoblauch und Zwiebeln und lassen Sie sie vor dem Erhitzen etwa 10 Minuten ruhen. So kann sich das schützende Allicin bilden.
  3. Brokkoli vorbereiten: Schneiden Sie Brokkoli in Röschen und lassen Sie ihn ebenfalls etwa 5 Minuten liegen, bevor Sie ihn schonend dämpfen, um die Bildung von Sulforaphan zu fördern.
  4. Rote Bete schonen: Dämpfen oder backen Sie Rote Bete, anstatt sie in Wasser zu kochen, um die wasserlöslichen Antioxidantien zu erhalten.
  5. Kräuter & Gewürze timen: Fügen Sie frische Kräuter und hitzeempfindliche Gewürze erst gegen Ende oder nach dem Kochvorgang hinzu, um ihre antioxidative Kraft vollständig zu bewahren.

Wie Sie mit Vitamin C und E Ihren Sonnenschutz um 40% verstärken?

Ein guter Sonnenschutz kommt nicht nur von außen in Form von Sonnencreme, sondern auch von innen. Bestimmte Antioxidantien können die Haut widerstandsfähiger gegen UV-Strahlung machen und so die Wirkung von Sonnenschutzmitteln signifikant unterstützen. An vorderster Front stehen hier die beiden Teamplayer Vitamin C und Vitamin E. Sie agieren als synergistisches Duo: Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das direkt in den Zellmembranen der Haut sitzt und dort die erste Verteidigungslinie gegen UV-bedingte freie Radikale bildet. Wenn es verbraucht ist, eilt das wasserlösliche Vitamin C herbei und regeneriert es für den nächsten Einsatz.

Diese Teamarbeit ist bemerkenswert effektiv. Aktuelle Forschungen, die unter anderem in der Fachzeitschrift Acta Dermato-Venereologica veröffentlicht wurden, zeigen, dass die kombinierte Einnahme von Vitamin C und E (oft zusammen mit Beta-Carotin) die durch UV-Licht verursachte Hautrötung reduzieren und die Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne um bis zu 40% effektiver senken kann als die Einnahme eines einzelnen Vitamins. Dies bedeutet nicht, dass man auf Sonnencreme verzichten kann, aber man baut einen zusätzlichen, inneren Schutzschild auf.

Um diesen Effekt zu nutzen, ist eine konstante Zufuhr über die Ernährung entscheidend, idealerweise schon mehrere Wochen vor intensiver Sonnenexposition, wie etwa einem Sommerurlaub. Ein „Sonnenschutz-Teller“ für den deutschen Sommer könnte so aussehen:

  • Paprika-Salat mit Sonnenblumenkernen: Rote Paprika ist eine der besten Vitamin-C-Quellen, während Sonnenblumenkerne reich an Vitamin E sind – eine perfekte Kombination.
  • Zitronen-Dressing: Ein Spritzer Zitrone über dem Salat liefert eine zusätzliche Dosis Vitamin C.
  • Beeren als Dessert: Heimische Beeren sind ebenfalls reich an Vitamin C und anderen schützenden Pflanzenstoffen.

Experten empfehlen für einen effektiven inneren Sonnenschutz eine tägliche Aufnahme von etwa 200-500 mg Vitamin C und 25-50 mg Vitamin E. Diese Mengen sind mit einer ausgewogenen, pflanzenbetonten Ernährung gut zu erreichen und weitaus sicherer als hochdosierte Pillen.

Wie Sie mit der Teller-Methode automatisch ausgewogen essen ohne zu wiegen?

Kalorienzählen und Abwiegen von Lebensmitteln sind für die meisten Menschen im Alltag unpraktisch und frustrierend. Eine weitaus intuitivere und nachhaltigere Methode, um eine ausgewogene und antioxidantienreiche Ernährung sicherzustellen, ist die Teller-Methode. Dieses einfache visuelle Werkzeug hilft Ihnen, bei jeder Hauptmahlzeit automatisch die richtigen Proportionen zu wählen, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Die Regel ist simpel: Teilen Sie Ihren Teller gedanklich in drei Bereiche auf:

  • Die Hälfte des Tellers (50%): Dieser größte Bereich sollte mit buntem Gemüse oder Salat gefüllt sein. Hier kommt die Regenbogen-Methode voll zum Tragen. Diese Portion liefert den Löwenanteil an Vitaminen, Mineralstoffen und vor allem dem vielfältigen Antioxidantien-Team.
  • Ein Viertel des Tellers (25%): Dieser Teil ist für hochwertige Proteinquellen reserviert. Das können Fisch, mageres Fleisch, Eier, aber auch pflanzliche Alternativen wie Linsen, Bohnen oder Tofu sein.
  • Ein Viertel des Tellers (25%): Dieser Bereich ist für komplexe Kohlenhydrate vorgesehen. Wählen Sie hier bevorzugt Vollkornprodukte wie Vollkornreis, Quinoa, Vollkornnudeln oder Salzkartoffeln.
Traditioneller deutscher Teller mit buntem Gemüse nach der Teller-Methode arrangiert

Das Schöne an dieser Methode ist ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, selbst an die klassische deutsche Küche. Man muss nicht auf traditionelle Gerichte verzichten, sondern nur die Proportionen anpassen.

Fallbeispiel: Die Teller-Methode für ein deutsches Traditionsgericht

Das österreichische Gesundheitsportal zeigt eindrucksvoll, wie es geht: Nehmen wir ein klassisches Schnitzel. Nach der Teller-Methode belegt das Schnitzel (Protein) nur ein Viertel des Tellers. Ein weiteres Viertel wird mit Salzkartoffeln (Kohlenhydrate) gefüllt. Die entscheidende Veränderung: Die gesamte andere Hälfte des Tellers wird mit einem bunten Beilagensalat aus Gurken, Tomaten und Rotkohl (Gemüse/Antioxidantien) bedeckt. So wird aus einem deftigen Klassiker eine ausgewogene Mahlzeit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Synergie ist alles: Ein Team aus verschiedenen Antioxidantien aus vollwertigen Lebensmitteln ist wirksamer als jede hochdosierte Einzelpille.
  • Heimisch schlägt exotisch: Lokale und saisonale Lebensmittel wie Grünkohl oder Heidelbeeren bieten oft mehr Nährstoffe pro Euro als teure Import-Superfoods.
  • Zubereitung entscheidet: Durch clevere Methoden wie Dämpfen oder die Kombination mit Fetten können Sie die Aufnahme von Antioxidantien um ein Vielfaches steigern.

Wie Sie Mikronährstoffe richtig kombinieren für 3x bessere Aufnahme

Die letzte Stufe zur Perfektionierung Ihrer antioxidativen Ernährung ist das Verständnis von Nährstoff-Synergien. Es reicht nicht aus, nährstoffreiche Lebensmittel zu essen – man muss wissen, welche „Partner“ sie benötigen, um vom Körper optimal aufgenommen und verwertet zu werden. Bestimmte Kombinationen können die Bioverfügbarkeit eines Nährstoffs verdoppeln, verdreifachen oder, in manchen Fällen, sogar um das Zwanzigfache erhöhen. Dieses Wissen macht den Unterschied zwischen einer guten und einer exzellenten Ernährung aus.

Ein beeindruckendes Beispiel ist die Kombination von Curcumin aus Kurkuma mit Piperin aus schwarzem Pfeffer. Curcumin ist ein potentes Antioxidans, wird vom Körper aber nur sehr schlecht aufgenommen. Fügt man eine Prise schwarzen Pfeffer hinzu, ändert sich alles. Studien zeigen, dass Piperin die Bioverfügbarkeit von Curcumin um bis zu 2000% erhöhen kann. Die traditionelle „Goldene Milch“ ist also nicht nur lecker, sondern auch ernährungsphysiologisch genial konzipiert.

Ähnliche synergistische Effekte gibt es viele. Pflanzliches Eisen, wie es in Linsen oder Spinat vorkommt, wird in Anwesenheit von Vitamin C (z. B. aus einem Spritzer Zitrone oder einem Stück Paprika) etwa dreimal besser aufgenommen. Fettlösliche Vitamine und Carotinoide aus Karotten oder Blattgemüse benötigen immer etwas Fett als „Transportmittel“. Ein Karottensalat ohne Öl ist daher nur halb so wirksam. Wie diese Übersicht zu Nährstoff-Synergien verdeutlicht, lassen sich diese Prinzipien einfach in die deutsche Küche integrieren.

Optimale Nährstoff-Kombinationen für Deutschland
Nährstoff Kombinationspartner Effekt Deutsche Beispiele
Eisen (pflanzlich) Vitamin C 3x bessere Aufnahme Linseneintopf + frische Paprika
Beta-Carotin Fett Optimale Verwertung Karottensalat + Leinöl
Curcumin Piperin 2000% mehr Bioverfügbarkeit Goldene Milch mit schwarzem Pfeffer
Kalzium Vitamin D Verbesserte Aufnahme Mittagsspaziergang + Joghurt

Diese gezielten Kombinationen sind der Schlüssel, um das volle Potenzial aus Ihrer Nahrung zu schöpfen. Sie verwandeln eine einfache Mahlzeit in ein hocheffizientes System zur Nährstoffversorgung und stärken Ihr Antioxidantien-Team von innen heraus.

Beginnen Sie noch heute damit, Ihren Teller nach der Regenbogen- und Teller-Methode zu gestalten. Schenken Sie Ihrem Körper das synergetische Team, das er verdient, um dem täglichen oxidativen Stress wirksam zu begegnen und seine Zellen optimal zu schützen.

Written by Sarah Müller, Sarah Müller ist staatlich geprüfte Diätassistentin und Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.) mit 10 Jahren Spezialisierung auf entzündungshemmende Ernährung und chronische Erkrankungen. Sie arbeitet in einer interdisziplinären Praxis in Berlin, wo sie Patienten mit Autoimmunerkrankungen, Gelenkbeschwerden und chronischen Entzündungen ernährungstherapeutisch begleitet.